Petras Mutter ging im Rausch durch die Wohnung.
Das Mädchen sammelte die lehren Flaschen und brachte sie in der Schultasche weg.
In Deutschland haben 2,6 Millionen Kinder Suchtkranke Eltern.
Sie wachsen auf mit Leiden, Angst und Lügen. Das kann man ihnen nur schwer verzeihen.
Es gibt Tage, wo Petra sich wünscht, die lauten Streitereien der Eltern wieder zu hören. Sie musste oft zusehen wie sich ihre Eltern sich anbrüllten.
Einmal ist ihre Mutter auf den Vater los gegangen. Danach ist er ausgezogen.
Sie sehnt sich manchmal danach.
Denn ihr Vater hat sie mit ihrer alkoholkranken Mutter zurückgelassen.
Sie war neun, als ihre Eltern sich trennten. Sie ist jetzt 16, und schämt sich für ihre Mutter. „Kinder suchtkranker Eltern lernen automatisch, die Sucht der Eltern zu vertuschen“, meint Henning Mielke, Vorsitzender des Vereins Nacoa, einer Interessenvertretung für Kinder aus Suchtfamilien.
Alarmierend ist aber, dass Kinder von Alkoholikern selbst hochgradig Alkoholismus gefährdet sind.
Bei ihnen ist das Risiko sechsfach höher Alkohol krank zu werden als bei anderen Menschen. Ein Drittel, findet später einen süchtigen Partner, und setzt somit das Verhaltensmuster fort.
Petra und ihre Mutter hatten immer Geld, und somit immer Alkohol im Haus.
So erlebte Petra mit 13 ihren ersten alkoholrausch. Ihre Mutter hat ar nicht bemerkt, dass sie etwas von ihren Vorräten genommen hatte.
Die Polizei hat sie einmal gefasst, als sie mit 15 wieder im Alkoholrausch auf der Straße war. Sie beichtete der Polizei in welchen Umständen sie lebt, und sie kam zu ihrer Großmutter. Darauf hin musste ihre Mutter eine Therapie machen, um ihre Tochter wieder zu bekommen.
„ Das kann ich ihr nur ganz schwer verzeihen.“ Sagt Petra.